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10/24
Weihnachtspäcken
text folgt
08/24
Lisa vor Ort in Rumänien
Am 3. August dieses Jahres startete ich von Memmingen aus mit dem Flugzeug nach Rumänien, um die folgenden zwei Monate im Rahmen von Favor dort zu verbringen; nicht wissend, was für unbeschreibliche Erfahrungen ich dort machen würde.
Favor, Bacau und das Rainbow-Center sind für mich ein Begriff, seit ich denken kann, und ich erinnere mich immer gerne an die Tage zurück, an denen wir als Kinder schon beim Päckchen für den Hilfstransport Packen mitgeholfen haben. Umso aufregender war es dann, dieses Jahr nun wirklich mit anpacken und die Kinder kennenlernen zu dürfen. Paul und ich hatten uns im April in Westhausen getroffen, um das Ganze zu besprechen und erste organisatorische Details zu klären, aber so ganz sicher waren wir uns beide nicht, wie meine Zeit in Bacau genau ablaufen würde.
Nachdem ich mich über das Wochenende etwas an die Stadt und die Sprache gewöhnen konnte, ging es am Montag das erste Mal für mich raus ins Centrul Curcubeu nach Marasti, wo ich sowohl die Kinder, als auch das Team kennenlernen durfte. Anfangs hatte ich ordentlich Respekt vor der Sprache – ich wusste, dass nur ein oder zwei der Kids etwas Englisch konnten – aber ich wurde von allen herzlich begrüßt und sogleich mit ins Programm eingebunden. Ich gewöhnte mich schnell an den Tagesablauf und die Aufgaben, die mich dort erwarteten. Zudem begann ich direkt in den ersten Tagen, mir Notizen fürs Rumänische zu machen, um hoffentlich schon bald kleine Konversationen mit den Kindern führen zu können.
Im Laufe der Woche lernte ich die Mitglieder des Teams besser kennen und auch meine wundervolle Gastfamilie: Nusa, Remus, ihre Tochter Sara, und auch Katze Iunie. Wir verstanden uns auf Anhieb und auch die Verständigung auf Englisch war kein Problem. Zudem durfte ich mit Paul und Anna-Maria zusammen mitfahren, um einige der Familien der Kinder zu besuchen. Darauf hatte ich mit zugleich gefreut und auch Ehrfurcht gehabt, jetzt da ich die Kinder und ihre Geschichten kennengelernt hatte. Wir fuhren zwei Tage lang in die abgelegenen Dörfer rund um Marasti und ich konnte mir ein detailliertes Bild von den teils unzumutbaren Verhältnissen machen, in denen die Rainbow-Kids aufwachsen und leben. Während man bei manchen Familien das Gefühl hatte, dass sie sich wirklich bemühen und den Kindern die bestmöglichen Chancen bieten wollen, gab es bei anderen wiederum so viele Baustellen, dass man nur den Kopf schütteln konnte. Alkoholismus, fehlende Unterstützung durch den Staat als auch mangelndes Interesse an einer fairen Bildung der eigenen Pflegekinder waren nur ein paar der Dinge, die uns begegneten und mir immer wieder drastisch vor Augen führten, warum die Projekte von Favor so enorm wichtig sind.
Über die kommenden Wochen, gefüllt mit sowohl privaten als auch projektbezogenen Ausflügen, lernte ich viele der Kinder persönlich besser kennen und es war schön zu sehen, wie sie langsam Vertrauen zu mir aufbauten. Auch sprachlich wurde es besser, ich konnte immer mehr verstehen und ohne große Übersetzungsarbeit mit den Kindern lesen, spielen oder lernen. Das Highlight war zweifelsohne unser gemeinsamer Trip zum Gebirgszug Ceahlau, wo wir drei Tage mit den Kindern und einem Teil des Teams verbrachten. Die gemeinsamen Unternehmungen in der für mich und die Kinder neuen Umgebung schweißten uns noch enger zusammen, und ich begann auch eigenständig mehr Initiative zu ergreifen.
Die folgenden zwei August-Wochen waren wir nicht im Rainbow-Center aktiv, sondern in einer Schule in Fruntesti, einem Dorf ein Stück entfernt, wo ein Sommerprogramm für die dort lebenden Kinder geplant war. Im Rahmen dieses Programms konnte ich meine Fähigkeiten als Lehrerin mehr nutzen, bei der Planung und Durchführung verschiedenster Aktivitäten helfen und mich mit einer ganzen Schar neuer, wissbegieriger Kinder auseinandersetzen. Auch hier wurden uns die problematischen Verhältnisse der Familien täglich aufs Brot geschmiert, immer mehr Kinder wurden zu uns geschickt, da die Eltern von unserer Arbeit gehört hatten. An sich eine schöne Sache, aber unsere Kapazität war oft ausgeschöpft und wir mussten uns jeden Tag neuen Herausforderungen stellen. Auch hier begegneten uns Kinder mit speziellen Anforderungen, Lernschwächen und anderen Hindernissen, denen ihre Lebensumstände und das dortige Schulsystem einfach nicht gerecht werden können. Es war für mich oft unbegreiflich, wie unmotivierte Lehrkräfte und antriebslose Organisatoren der Bildungseinrichtungen einfach das Potenzial dieser Kinder ignorieren konnten. Um den Kindern deshalb möglichst viele wichtige Werte und übergreifende Kompetenzen zu vermitteln, variierten wir jeden Tag mit neuen Inhalten zum Thema Gesundheit, die für die Erziehung eines jeden Kindes unabdingbar sind.
Nachdem wir das Sommerprogramm beendet und die Kinder mit einem Lächeln aber trotzdem noch Sorgen im Hinterkopf entlassen hatten, gings zurück nach Marasti. Das Schuljahr hatte frisch begonnen, natürlich mit etlichen Problemen. Es musste in letzter Minute ein Fahrer für den Schulbus gefunden werden, der mit fünfzehn Sitzplätzen zweiundzwanzig Kindern befördern musste – ein großartiges Jobangebot… Ein zweiter Bus war keine Option, und die Kinder mussten teils morgens und mittags jeweils eine Stunde warten, da der Bus keine anderen Zeiten zuließ. Unglaublich. Im Center versuchten wie unsererseits das Beste aus der Situation zu machen. Wir planten zusätzliche Aktivitäten, Hausaufgabenhilfe und ein pünktliches, warmes Mittagessen für nach der Schule.
Da wir Gäste aus der Schweiz erwarteten, übte ich mit den Kindern ein Lied auf Deutsch ein, passend zum Thema „Der bunte Regenbogen“. Die Kids hatten enormen Spaß daran, die deutschen Wörter zu lernen, und auch beim Singen wurden sie immer selbstbewusster. Die Hausaufgabenhilfe für diverse Fächer funktionierte auch sehr gut; letztendlich konnte ich als Nicht-Rumänisch-sprechende Freiwillige sogar bei Geschichte, rumänischer Sprache, Mathe und Geografie mithelfen. Zusätzlich versuchten wir uns in abwechslungsreichen Spielen und Aktivitäten zu aktuellen Themen oder fremden Sprachen und Kulturen. Auch für die Musik waren viele der Rainbow-Kids zu begeistern, also übte ich mit jedem der Lust hatte ein paar Basics auf der Gitarre. Für Sport war immer irgendwo etwas Platz im Stundenplan und meine Tischtennis-, Fußball- und Schach-Künste wurden täglich auf die Probe gestellt.
Während meiner letzten Wochen in Rumänien wurde an vielen neuen Projekten gearbeitet, insbesondere an dem Projekt „Picaturile de Curcubeu“ (= Regenbogentropfen). Im Rahmen dessen können die Kids nun wöchentlich zum Zahnarzt, bekommen Schwimmunterricht in einem Hallenbad in Bacau und so weiter. Zudem hatte ich die Chance, selbst eine Art Leitfaden für Aktivitäten und Lernmaterialien für das Rainbow-Center zu verfassen. Paul hatte mich bereits im August gefragt, ob ich aus meiner Tätigkeit als Lehrerin am deutschen Gymnasium nicht einige Tipps hätte, die dem Team nützlich wären. Diese Frage konnte ich im September mit einem Aktivitäten-Katalog beantworten, den ich im Laufe meines Aufenthaltes dort verfasst hatte, und der dem Team hoffentlich helfen kann, passende Aktivitäten und Strategien für die Kinder zu finden und durchzuführen.
Mein Abschied Anfang Oktober viel mir sehr schwer; auch wenn es schön war etwas bewegen zu können, es gibt einfach viel zu viele Baustellen in Marasti, die zu viel Zeit und Arbeit vom Team fordern. Mich von den Kindern zu verabschieden war natürlich das Schwerste; viele verstanden nicht, warum ich wieder nach Deutschland müsste, anstatt einfach weiterhin bei ihnen zu bleiben. Oft kam auch die Frage, wie lange ich jetzt weg wäre und wann ich wiederkommen würde; schwer zu beantworten. Ich habe von den wundervollen Menschen in Marasti so viele Dinge gelernt und mitnehmen können, dass ein „ich komme nicht wieder“ keine Option ist. Was das Favor-Team für die Kinder tut, ist absolut unbeschreiblich schön und jede Unterstützung wert. Ich bin sehr stolz und dankbar dafür, eine kleine Stütze für die Kinder und das Team sein zu können, ob aktiv in Bacau oder von Deutschland aus. Die Monate in Rumänien und all die neuen Bekanntschaften werde ich nie vergessen, und hoffe inständig, dass ich auch weiterhin für sie einstehen kann.
An dieser Stelle DANKE an alle, die unsere Arbeit hier vor Ort in irgendeiner Form unterstützen, jede Unterstützung macht es möglich, das Leben der Kids zu verbessern!
09/24
Favor Westhausen erhält Spende von dm-drogerie markt
Unter dem Motto „Lust an Zukunft – Das Miteinander mitgestalten“ fördert dm-drogerie markt in diesem Jahr rund 3.000 lokale Vereine, Initiativen und Projekte, die sich für eine lebenswerte und weltoffene Gesellschaft engagieren. Vom 25. Juli bis 14. August 2024 hatten Kundinnen und Kunden deutschlandweit die Möglichkeit, online und in den Filialen über ihre Favoriten unter den Zukunftsprojekten abzustimmen.
Jeder der mehr als 2.100 dm-Märkte präsentierte während der Aktion zwei Projekte aus der Region. Die Filiale Westhausen entschied sich für Favor Westhausen e.V. und den Westhausener Gerätering WeShare e.V.. Dank der Unterstützung der Kundinnen und Kunden erhielten beide Initiativen die gleiche Anzahl an Stimmen und wurden daher als gemeinsame Erstplatzierte ausgezeichnet. Beide Vereine dürfen sich über eine Spende von jeweils 600 Euro freuen.
Wir bedanken uns herzlich bei dm-drogerie markt und bei allen, die für uns abgestimmt haben!
04/24
Vor Ort in unserem „Regenbogenzentrum“ in Ostrumänien
Teil 1 – Rumänienreise
Direkt nach Ostern, Paul war einige Tage bei uns gewesen, gings mit dem 20 Jahren alten Vito Richtung Rumänien. Kurz nach Augsburg hatten wir die erste Panne. Ein Kraftstoffschlauch war geplatzt und Diesel lief aus. 3 Stunden später war das Auto repariert, die Polizei hatte alles aufgenommen, uns überprüft und der ADAC in eine Werkstatt geschleppt. Spät am Abend erreichten wir Neusiedl am See kurz vor der ungarischen Grenze.
Am nächsten Tag wurde der „neue“ Bus, den Erich Paul geschenkt hatte, durchgecheckt und für die Weiterfahrt vorbereitet. Wir unternahmen eine halbtägige Radtour rund um den See.
Abends Kurzausflug nach Wien, um uns mit der Band von Erich (alles Ex-Profi-Musiker von Wolfgang Ambros, Georg Danzer und Reinhard Fendrich) zu treffen, um Livemusik zu erleben.
Am nächsten Morgen wollten wir früh los, aber am Renault leuchtete ein Kontrolllicht und der Vito „hustete“ … ein Mitarbeiter hatte Benzin in den Diesel getankt …
So gaben wir den Mercedes auf und luden das Gepäck des Tetris gepackten Vito in das andere Fahrzeug um. Noch keine weiteren 200 km gefahren, leuchtete erneut eine Warnlampe.
Motor abschalten! Werkstatt aufsuchen! Wir telefonierten mit allen möglichen Werkstätten um Budapest, aber niemand konnte / wollte uns helfen.
Der Tipp meiner Heimatwerkstatt, den ich in der ausweglosen Situation anrief, brachte uns wieder auf den Weg … wenn der Wagen keinen Leistungsverlust hat und nicht in den Not-Lauf geht, weiterfahren … das taten wir dann auch und erreichten nach einer weiteren Nacht in Arad spät am Abend Bacău …
Teil 2 – Rumänienreise
Nach einem Wochenende mit privaten und projektbezogenen Terminen ging es Montagmorgen endlich ins „Regenbogen Center“ – „Centru Curcubeu“ nach Filipeni ins Hinterland von Bacău.
Es ist mein siebter Besuch seit 2004 und jetzt sind erstmals alle Hauptstraßen bis dorthin durchgehend geteert, welch Wunder…
Die Häuser der Dörfer dort haben sich aber nicht verändert. Man sieht jetzt auf dem Land auch normale Fahrzeuge und zwischen den Pferdewägen auch mal einen kleineren Traktor.
Der Bus, der größere Schulkinder oder Erwachsene zum Arbeiten in die Stadt bringt, fährt jetzt nicht mehr zwei Mal am Tag, sondern vier Mal. Das ermöglicht einigen Schülern in die Stadt auf eine weiterführende Schule zu gehen und einigen Erwachsenen Geld in der Stadt zu verdienen und nicht nur von Taglöhner Diensten auf dem Land zu Leben.
Zur Begrüßung erfahren wir, dass der Strom und das Internet gerade mal wieder weg ist und der Bus, der unsere Kinder von den umliegenden Dörfern bringt „ausgesetzt“ ist.
Es liegt wohl an den bevorstehenden Wahlen, dass die Bürgermeisterin mal wieder zeigen will, wer hier das Sagen hat…
Die Kinder, die da sind haben sich prächtig entwickelt. Einige sind auf weiterführenden Schulen in Bacău. Es gibt aber auch Kinder, die mit den Eltern (wegen Arbeitssuche) nach Italien, Frankreich oder Spanien auf unbestimmte Zeit weggezogen sind. Es gibt auch Eltern, die lassen ihre Kinder alleine bei Oma, die dann die Erziehung stemmen muss was nicht einfach ist.
Die Flucht in den Alkohol ist immer noch ein großes Problem auf dem Land, da die Perspektivlosigkeit manchen überrennt.
Trotzdem haben wir eine gute Quote, dass Kinder den Schritt in ein besseres Leben schaffen.
Auch hat der Staat mittlerweile erkannt, dass er dringend tätig werden muss und versucht Projekte unserer Art anzuschieben. Leider mahlen die Mühlen auch hier sehr langsam aber wir bleiben zuversichtlich…
Einige Tage durfte ich mit den Kindern TT spielen, lernen, essen, Spaß haben, unterhalten (wenn auch fast nur unser Team Englisch spricht). Natürlich habe ich auch einige Familien zuhause besucht und gesehen, dass die Kinder sich in zwei verschiedenen Welten jeden Tag zurechtfinden müssen…
DANKE an alle, die unsere Arbeit hier vor Ort in irgendeiner Form unterstützen. Jeder Euro ist es wert und kommt dort an.
Hallo Freunde und Unterstützer von Favor,
einige Stunden haben Bernd, Reiner, Fabian, Ellen und ich gepackt. Heute Morgen sind 6 Paletten nach Bacau abgeholt worden. Martin hat sie wieder mit großem Gerät auf den LKW geladen.
DANKE an alle Helfer, Unterstützer, Spender die dies möglich gemacht haben.
Wir freuen uns schon über die großen Kinderaugen…
08/23
Summer repair projects
Der wunderschöne Spielplatz vor dem Zentrum ist jetzt 10 Jahre alt und braucht deshalb einige größere Reparaturen! Die ständige Nutzung durch viele Kinder, kombiniert mit dem Wetter, hat erhebliche Schäden verursacht. Ein Teil der Geräte können repariert und neu gestrichen werden, während einige Teile ersetzt werden.
Diese Arbeit muss in diesem Sommer erledigt werden, bevor die Schule Mitte September 23 beginnt. Wir werden die Arbeit selbst erledigen und einige der älteren Kinder werden beim Streichen helfen. Die Materialien und die neue Ausstattung werden rund 4.000 Euro kosten.
Können Sie helfen?
Wenn Sie eine besondere Spende für eines der folgenden Projekte machen möchten, eines der beiden Reparaturprojekte spenden möchten, können Sie dies ganz einfach über das unten stehende Konto machen. Diese werden zu 100 % an das Centrul Curcubeu weitergeleitet.
Bitte geben Sie an, dass es für die Sommerreparatur Projekte im Centrul Curcubeu ist. An alle, die bereits Partner sind, monatlich spenden oder auf andere Weise helfen, vielen Dank!
Wir können Ihnen gar nicht sagen, wie sehr wir Ihre Unterstützung und Fürsorge für unsere Kinder wertschätzen!
2004 fuhr der erste 40t LKW, zu Hälfte beladen, nach Rumänien, der in Österreich mit Hilfsgüter gefüllt wurde
In Bearbeitung . . .
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